Sonntag, 2. Februar 2014
Publikationen

Mark Ammern, Pinselzeichnung: B. Koxholt


---

Als Schriftsteller, dies sei vorab betont, sehe ich mich keineswegs. Ein Stellen von Schrift, in welcher Weise auch immer, würde mir nicht ausreichen. Und auf eine gesellschaftlich anerkannte 'Berufsbezeichnung' kann ich leicht verzichten. Vielmehr bin ich ein Autor, jemand, der sich die Autonomie nicht nehmen lässt, auch nicht durch ein literaturbetriebliches Pochen auf mittelalterlich wirkende Zunftrückstände.

Als Autor beschäftigen mich vor allem kleinere Formen, nicht als Vorgaben, sondern in offener Weise. Form ergibt sich aus den Schreibprozessen, ist jeweils Resultat. Konkret handelt es sich um Gedichte, Prosa, Essays, die umfänglichsten Werke waren bislang eine Novelle ("Papageno in Parga"), ohne alte Strukturen zu imitieren, und ein Theaterstück ("Storming"). Doch diese nach üblichen Kriterien vorgenommene Einschätzung kann zu Schwierigkeiten führen: Viele relativ kurze Texte, ob Gedichte oder Briefe / Mails, stehen nicht jeweils für sich, sondern sind in Kontexte eingebunden, in Abhängigkeit von den Figuren, die dichten bzw. erzählen. Der Band 'Die Crux des Tänzers' wäre z.B. ohne den sich äußernden Tänzer unverständlich. Ähnlich sieht es in Bezug auf 'Eros im Mailverkehr' aus, auch dort, wie zu erfahren ist, schreibt ein Tänzer, und zwar an verschiedene Personen.

Zu meinem Hintergrund gehört die analytische Philosophie, die seit der letzten Vorkriegszeit in Deutschland verdrängt wurde. Auch Weiterentwicklungen wurden kaum wahrgenommen. Seit der Flucht ihrer Akteure vor den Nationalsozialisten wurde die philosophische Relevanz unterschlagen. An einer literarischen 'Bebilderung' bin ich jedoch nicht interessiert. Das sprachanalytische Forum, das dem AutorenVerlag Matern zugeordnet ist, bildet eine aktive Basis, sowohl für philosophische als auch literarische Fragen.

Dieser Hintergrund soll jedoch nicht von den literarischen Sichtweisen auf konkrete Geschehnisse und Sachverhalte ablenken. Denn es geht in der Literatur tatsächlich um etwas: in "Storming" z.B. um eine 'neoliberale Revolution'.


Lieferbare eBooks aus dem AutorenVerlag Matern:

* Die Crux des Tänzers. 24 Gedichte, (eine Auswahl aus "Die Crux", 1995) 2013.

* Über die Kunst, klein zu verlegen, (1997, 2001) 2013, gemeinsam herausgegeben mit Helge Bol.

* Eros im Mailverkehr. Briefprosa, (2000 unter dem Titel "PER" erschienen) 2013.

* Papageno in Parga. Eine Novelle, 2013.

* Analytische Belletristik. Essays und Gespräche, 2014 (als Herausgeber und Mitautor).

* Warum Sprache?, in: Diabolus. Essays über Künste, hg. v. Kathrina Talmi, 2014.

* Siechenhaus. Prosa. 2014.

* "Storming". Ein Theaterstück. 2015.

* Das digitale Blütenland. Essayistische Reden. 2016.

* Das literarische Konzeptbüchlein. 2017.


https://www.autorenverlag-matern.de