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Freitag, 10. März 2017
Die Durchführung (2)
mark ammern, 14:46h
Das von Reich-Ranicki angeführte Beispiel eines doppelten Bodens, das Heideröslein aus Goethes Gedicht, führt auf einem direkten Weg zur Frage nach Metaphern. Wie wären diese aber sprachlich zu fassen, so dass sie logisch möglich sein könnten? Logische Möglichkeiten bildeten den äußeren Rahmen der Erörterung. Bislang ist lediglich von möglichen Bezügen und einem möglichen Bild- und Theoriewert von Formulierungen gesprochen worden.
Eine entstehende Diskussion würde sich von einer möglichen in der germanistischen Literaturwissenschaft abgrenzen, innerhalb der Fragen nach sprachlicher Logik kaum eine erkennbare Rolle spielen. Empirisch hätte die Germanistik durchaus nicht unrecht, Logik ist gesellschaftlich weitgehend fremd, aber darum ginge es gar nicht, sondern um eine logische Argumentation. Es bliebe überwiegend eine irrationale Spiritualität übrig, der kaum etwas abzugewinnen wäre, bestenfalls eine seichte Unterhaltung.
Der Bildwert von einem Wort ‚Heideröslein‘ beschreibt eine Bedeutung, die ihrerseits den Bezug erläutert. Diesen Bildwert kann jedoch nicht jedes Wort ‚Heideröslein‘ haben, sonst wäre eine alltägliche bzw. journalistische Verwendung, in der ein solcher Bildwert nicht auftaucht, unmöglich. Auch jeder Gartenbauratgeber wäre von Bildwerten angefüllt, die sachlich fehlplatziert sein müssten, denn wer würde Mädchen mit einer Kanne begießen, damit sie sachlich angemessen gedeihen.
Aus logischer Perspektive kann es bei einem Wort ‚Heideröslein‘ mit dem Bildwert ‚Mädchen‘ nur um ein gleichlautendes aber separates Wort handeln, das aus pragmatischen und etwaigen ästhetischen Gründen innerhalb des Gedichts nicht separat angeführt wird. Assoziationen über eine Aufzucht von Mädchen könnte es freilich weiterhin geben, ich betreibe jedoch keine Psychologie, sondern beschäftige mich mit Sprache. Was Leute zu denken glauben oder assoziieren, ist mir schlicht egal.
Ebenfalls logisch nicht möglich wäre eine sprachlich umfassende situative Ansicht, in der ein Wort mal dieses oder jenes bedeuten kann. Gleich bliebe in diesem Fall lediglich die Lautgestalt, zur Fassung eines Wortes wäre dies aber viel zu wenig. Ein Wort setzt Bedeutung und Bezug voraus. Man würde lediglich einem geisterhaften Irrationalismus frönen. Aber um unterscheidbare, wenn auch gleichlautende Worte entdecken zu können, bedarf es vermutlich eines wachen und beweglichen Verstandes.
Eine entstehende Diskussion würde sich von einer möglichen in der germanistischen Literaturwissenschaft abgrenzen, innerhalb der Fragen nach sprachlicher Logik kaum eine erkennbare Rolle spielen. Empirisch hätte die Germanistik durchaus nicht unrecht, Logik ist gesellschaftlich weitgehend fremd, aber darum ginge es gar nicht, sondern um eine logische Argumentation. Es bliebe überwiegend eine irrationale Spiritualität übrig, der kaum etwas abzugewinnen wäre, bestenfalls eine seichte Unterhaltung.
Der Bildwert von einem Wort ‚Heideröslein‘ beschreibt eine Bedeutung, die ihrerseits den Bezug erläutert. Diesen Bildwert kann jedoch nicht jedes Wort ‚Heideröslein‘ haben, sonst wäre eine alltägliche bzw. journalistische Verwendung, in der ein solcher Bildwert nicht auftaucht, unmöglich. Auch jeder Gartenbauratgeber wäre von Bildwerten angefüllt, die sachlich fehlplatziert sein müssten, denn wer würde Mädchen mit einer Kanne begießen, damit sie sachlich angemessen gedeihen.
Aus logischer Perspektive kann es bei einem Wort ‚Heideröslein‘ mit dem Bildwert ‚Mädchen‘ nur um ein gleichlautendes aber separates Wort handeln, das aus pragmatischen und etwaigen ästhetischen Gründen innerhalb des Gedichts nicht separat angeführt wird. Assoziationen über eine Aufzucht von Mädchen könnte es freilich weiterhin geben, ich betreibe jedoch keine Psychologie, sondern beschäftige mich mit Sprache. Was Leute zu denken glauben oder assoziieren, ist mir schlicht egal.
Ebenfalls logisch nicht möglich wäre eine sprachlich umfassende situative Ansicht, in der ein Wort mal dieses oder jenes bedeuten kann. Gleich bliebe in diesem Fall lediglich die Lautgestalt, zur Fassung eines Wortes wäre dies aber viel zu wenig. Ein Wort setzt Bedeutung und Bezug voraus. Man würde lediglich einem geisterhaften Irrationalismus frönen. Aber um unterscheidbare, wenn auch gleichlautende Worte entdecken zu können, bedarf es vermutlich eines wachen und beweglichen Verstandes.
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