Sonntag, 12. März 2017
Die Durchführung (3)
Leider bietet nur eine Lautgleichheit bzw. -ähnlicheit eine Grundlage zur Bildung von Metaphern, die sprachlich in diesem Kontext völlig überbetont ist. Mehr als ein Spiel mit Lauten und Buchstaben ist nach meinem Ermessen nicht auszumachen.
Zwar gab es in der Vergangenheit reichlich spekulative Thesen über Entstehungen von Sprachen aus Lauten und Singsang, diese waren jedoch keine empirischen.
Der Rest, etwaige empfundene Ähnlichkeit, die jeweilige sprachliche Bedeutungen und Bezüge zum Ausdruck bringen können, versandet hingegen in Beliebigkeiten, beruht allenfalls auf sozialen Konventionen über die jeweiligen Sachverhalte, auch im sprachlich vollzogenen und vereinfachten Vergleich eines Mädchens mit einer Rose. Metaphern können in diesem Kontext leicht trivial und kitschig wirken.
Aber ich erarbeite ein literarisches Konzept, keine Theorie. Mehr als einen möglichen Theoriewert will ich gar nicht andeuten, der literarisch von Belang sein kann. Ob es tatsächlich eine Theorie gibt, die leicht einbezogen werden könnte, bleibt sekundär.
Abschließend sei auf abstrakte Metaphern wie z.B. ‚Evolution‘ hingewiesen, die als solche von Urhebern nicht einmal erkannt werden und als ‚Wissenschaft‘ Verbreitung finden (vgl. Matern, Reinhard, 2014).

Der beanspruchte Theoriewert betrifft jedoch nicht nur Äußerungen über innerliterarische Ereignisse, sondern ist häufiger auszumachen, eventuell viel häufiger, als es Literaten recht sein kann. Literarisch über sogenannte Kultur zu plaudern, ohne angeben zu können, worauf man sich zumindest der logischen Möglichkeit nach bezieht (vgl. Ammern, Mark, 2016), kann zu einem sprachlichen Hindernis werden. Jedes auch literarisch verwendbare Wort müsste einer Prüfung standhalten können, und weil dies schier unmöglich ist, zu garantieren, nicht einmal das Erfordernis literarisch beachtet wird, gleitet Literatur leicht in sprachliche Gefälligkeiten und Niederungen ab.

Literatur

Ammern, Mark, 2016, Worüber sprechen Sie?, in: Das digitale Blütenland, eBook, Duisburg.
Matern, Reinhard, 2014, Evolution und Vergeblichkeit, in: Wie wärs mit einer Revolution?, eBook, Duisburg.

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