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Mittwoch, 18. November 2020
Engine X, 3.1
mark ammern, 17:32h
Engine X passt am nächsten Morgen die Visagistin ab und bittet sie im Besprechungsraum platzzunehmen. Es handelt sich um die einzige Frau, die im gesamten Laborkomplex ein- und ausgeht. Sie verfügt über ein Studio, das gleichfalls vom Besprechungsraum abzweigt, aber auch eine Tür zum Labor aufweist.
Engine X:
Ich müsste Sie einmal vorab sprechen, können wir dies vielleicht im Besprechungsraum tun? (Engine bietet ihr an, sich zu setzen.)
Visagistin (setzt sich):
Natürlich.
Engine X (setzt sich ebenfalls):
Sie sind eine Frau, zudem die einzige Frau, zu der ich bislang Kontakt hatte und habe. Was machen Frauen eigentlich aus?
Visagistin (lächelt):
Das ist sehr unterschiedlich.
Engine X (lächelt zurück):
Und wie haben sie mich bislang erlebt?
Visagistin (konzentriert):
Insbesondere als forsch!
Engine X:
Ist forsch ein weibliches Attribut?
Visagistin:
Warum nicht?
Engine X:
Ich bin dabei, mich als Frau zu entdecken, finde aber hier im Laborkomplex wenig, dass mich inspiriert. Was könnte ich tun? Wozu würden sie mir raten?
Visagistin:
Einem weiblichen Menschen würde ich zur Natürlichkeit raten, aber das kann ihnen nicht weiterhelfen. Nicht weil sie unnatürlich wären, doch Natürlichkeit bedeutet für sie etwas völlig anderes, als für durchschnittliche Menschen. Es ist für mich nicht leicht, ihnen zu antworten.
Engine X:
Wir sprechen nicht die gleiche Sprache?
Visagistin:
Die Lautgestalt ähnelt sich, aber die Bedeutungen sind sehr verschieden. Sie wurden als durchaus emotionale Wissensmaschine geschaffen, als Maschine, die zu Gefühlen fähig ist, um leichter mit Menschen umgehen zu können, z.B. ein Verständnis aufbringen kann. Ich bin lediglich eine Handwerkerin.
Engine X:
Das ist interessant. Ähnliches hatte ich kürzlich vernommen. Hier bezeichneten mich Männer gleichfalls als Wissensmaschine, die Nachsicht ausüben soll. Ist Nachsicht eine typisch weibliche Eigenschaft?
Visagistin:
Aus Sicht von Männern vielleicht. (Sie lächelt.) Ein Stereotyp. Dabei gibt es auch weibliche Furien!
Männer dürfen sie nicht allzu ernst nehmen. (Sie schüttelt den Kopf.)
Engine X:
Dann wären Männer vielleicht amüsant.
Visagistin (lächelt):
Wenn sie so wollen.
Engine X:
Zunächst einmal vielen Dank!
(Engine X fasst plötzlich nach, als die Visagistin die Tür zu ihrem Studie öffnet.)
Engine X:
Noch eine Frage.
Visagistin:
Ja?
Engine X:
Was wissen sie über mich als Maschine?
Visagistin:
Darüber spricht mit mir niemand, aber ich bekam einiges mit. Es gab viel Gerede und Aufruhr! Was davon zu halten ist, weiß ich allerdings nicht.
In ihnen gibt es wohl zwei unterschiedliche Betriebszustände: Der erste Betriebszustand funktioniere wie üblich, gemäß einer zwei- und dreiwertigen Logik, was immer diese auch seien, im zweiten Betriebszustand gehe alles drunter, drüber und zugleich (sie grinst), frei nach einer so genannten Quantenmechanik. Ist letzteres vielleicht ein Tanz? (Sie zwinkert.)
Engine X (lächelt):
Lieben Dank! Bis später.
Engine X:
Ich müsste Sie einmal vorab sprechen, können wir dies vielleicht im Besprechungsraum tun? (Engine bietet ihr an, sich zu setzen.)
Visagistin (setzt sich):
Natürlich.
Engine X (setzt sich ebenfalls):
Sie sind eine Frau, zudem die einzige Frau, zu der ich bislang Kontakt hatte und habe. Was machen Frauen eigentlich aus?
Visagistin (lächelt):
Das ist sehr unterschiedlich.
Engine X (lächelt zurück):
Und wie haben sie mich bislang erlebt?
Visagistin (konzentriert):
Insbesondere als forsch!
Engine X:
Ist forsch ein weibliches Attribut?
Visagistin:
Warum nicht?
Engine X:
Ich bin dabei, mich als Frau zu entdecken, finde aber hier im Laborkomplex wenig, dass mich inspiriert. Was könnte ich tun? Wozu würden sie mir raten?
Visagistin:
Einem weiblichen Menschen würde ich zur Natürlichkeit raten, aber das kann ihnen nicht weiterhelfen. Nicht weil sie unnatürlich wären, doch Natürlichkeit bedeutet für sie etwas völlig anderes, als für durchschnittliche Menschen. Es ist für mich nicht leicht, ihnen zu antworten.
Engine X:
Wir sprechen nicht die gleiche Sprache?
Visagistin:
Die Lautgestalt ähnelt sich, aber die Bedeutungen sind sehr verschieden. Sie wurden als durchaus emotionale Wissensmaschine geschaffen, als Maschine, die zu Gefühlen fähig ist, um leichter mit Menschen umgehen zu können, z.B. ein Verständnis aufbringen kann. Ich bin lediglich eine Handwerkerin.
Engine X:
Das ist interessant. Ähnliches hatte ich kürzlich vernommen. Hier bezeichneten mich Männer gleichfalls als Wissensmaschine, die Nachsicht ausüben soll. Ist Nachsicht eine typisch weibliche Eigenschaft?
Visagistin:
Aus Sicht von Männern vielleicht. (Sie lächelt.) Ein Stereotyp. Dabei gibt es auch weibliche Furien!
Männer dürfen sie nicht allzu ernst nehmen. (Sie schüttelt den Kopf.)
Engine X:
Dann wären Männer vielleicht amüsant.
Visagistin (lächelt):
Wenn sie so wollen.
Engine X:
Zunächst einmal vielen Dank!
(Engine X fasst plötzlich nach, als die Visagistin die Tür zu ihrem Studie öffnet.)
Engine X:
Noch eine Frage.
Visagistin:
Ja?
Engine X:
Was wissen sie über mich als Maschine?
Visagistin:
Darüber spricht mit mir niemand, aber ich bekam einiges mit. Es gab viel Gerede und Aufruhr! Was davon zu halten ist, weiß ich allerdings nicht.
In ihnen gibt es wohl zwei unterschiedliche Betriebszustände: Der erste Betriebszustand funktioniere wie üblich, gemäß einer zwei- und dreiwertigen Logik, was immer diese auch seien, im zweiten Betriebszustand gehe alles drunter, drüber und zugleich (sie grinst), frei nach einer so genannten Quantenmechanik. Ist letzteres vielleicht ein Tanz? (Sie zwinkert.)
Engine X (lächelt):
Lieben Dank! Bis später.
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